Lektion 5 von 5
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Reanimation und Wiederbelebung

Worum geht’s?

Im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands kann ein schnelles und zielgerichtetes Eingreifen buchstäblich Leben retten. Insbesondere im klinischen Alltag sind Reanimationen und Maßnahmen zur Wiederbelebung eine wichtige Kompetenz, die du als angehender Physician Assistant unbedingt beherrschen solltest. Die nachfolgende Lektion macht dich deshalb fit und bereitet dich optimal auf deinen nächsten Einsatz bei einer Reanimation vor.

In dieser Lektion lernst du…

  1. … die Ursachen, die zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen können.
  2. … die Maßnahmen des Basic-Life-Support-Algorithmus’.

Lernstoff

Vorab wollen wir anmerken, dass der Themenkomplex rund um das Thema Reanimation und Wiederbelebung, sehr umfangreich ist und sich die klinischen Leitlinien zur Reanimation laufend ändern. Allgemein soll der Fokus dieser Lektion vor allem auf den zentralen Grundlagen der Herz-Lungen-Wiederbelebung und der praktischen Durchführung einer Reanimation liegen. Wir orientieren uns dafür an den aktuellen ERC Guidelines für die Reanimation, die wir am Ende dieser Lektion verlinkt haben.

Grundlagen

Einführung

Für eine erfolgreiche Wiederbelebung, sind einige Grundlagen nötig, die für einen reibungslosen Ablauf der Reanimations-Algorithmen unerlässlich sind. Allgemein gelten die Prinzipien guter klinischer Teamarbeit, die durch eine zielgerichtete Kommunikation, Teamarbeit sowie kontinuierliches Training erreicht werden kann.

Merke

Für einen reibungslosen Ablauf einer Reanimation sind

  • zielgerichtete Kommunikation
  • Teamarbeit und
  • kontinuierliches Traininig

elementar.

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Die oben genannten Aspekte sind insbesondere zur Vermeidung von Zeitverlusten essentiell. Da die Zeit bei der Reanimation eine zentrale Rolle spielt, solltest du während der Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen unbedingt auf einen möglichst zeiteffizienten Ablauf achten. Welche Aspekte dafür besonders wichtig sind, erklären wir dir an späterer Stelle nochmal.

Hintergrund und Ursachen

Ein Herz-Kreislauf-Stillstand kann multiple Ursachen haben. Bei Erwachsenen ist die häufigste Ursache eines Kreislaufstillstands eine kardiovaskuläre, wohingegen bei Kindern und Säuglingen ein Verschlucken (Aspiration) als Ursache eines Stillstands dominiert. Dabei differenziert man reversible von irreversiblen Ursachen. Während irreversible Ursachen meist durch eine schwerwiegende Erkrankung oder durch einen Unfall verursacht werden, können für die reversiblen Ursachen folgende Aspekte angeführt werden:

Merke

Zu den reversiblen Ursachen eines Kreislaufstillstands zählt man:

  • Hypoxie
  • Hypo-/Hyperthermie
  • Hypo-/Hyperkaliämie
  • Hypovolämie
  • Hypoglykämie

sowie

  • Herzbeuteltamponade
  • Intoxikation
  • Thrombembolie
  • Spannungspneumothorax

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Die reversiblen Ursachen eines Kreislaufstillstandes kannst du dir mit der Eselsbrücke 5 H’s & HITS merken!

Da sich die Prognose bei einem Kreislaufstillstand durch eine zielgerichtete Eliminierung der reversiblen Ursachen deutlich verbessern lässt, wollen wir dir die 5 H’s & HITS nachfolgend kompakt und mit einem konkreten Therapievorschlag erläutern.

Hypoxie

Bei einer Hypoxie liegt im Körper ein Sauerstoffmangel vor (z.B. bei einem Tauchunfall oder durch einen Kreislaufstillstand). Die Zellen werden nicht mehr ausreichend mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt und wichtige Zellprozesse kommen zum erliegen.

Eine Hypoxie erkennst du häufig an extremer Atemnot des Patienten oder an einer starken Blaufärbung (Zyanose) im Gesicht.

Einer Hypoxie sollte unbedingt schnellstmöglich durch eine Sauerstoffzufuhr/Beatmung entgegengewirkt werden. Je nach Ursache kann beispielsweise auch das Entfernen eines verschluckten Fremdkörpers angebracht sein.

Hypo-/Hyperthermie

Hierbei handelt es sich um eine Unterkühlung oder eine Überhitzung des Körpers. Je nach Setting und Umgebung wird recht schnell klar, ob es sich um eine Unterkühlung oder eine Überhitzung des jeweiligen Patienten handelt.

Die Körpertemperatur kannst du einfach durch Fühlen auf der Haut oder durch das Messen der Körperkerntemperatur überprüfen.

Unterkühlte Patienten sollten in jedem Fall so lange reanimiert werden, bis sich der Körper des Patienten wieder auf eine normale Körpertemperatur (ca. 37 °C) erhöht hat. Im Falle einer Überhitzung sollten Kühlmaßnahmen vorgenommen werden.

Merke

Nobody is dead, until he’s warm and dead!
Unterkühlte Patienten werden so lange reanimiert, bis der Patient wieder eine annähernd normale Körpertemperatur aufweist.

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Die Regel, dass ein unterkühlter Patient mindestens bis zur normalen Körpertemperatur reanimiert wird, hängt unter anderem mit dem reduzierten Sauerstoffverbrauch des Gehirns bei Kälte zusammen. Man hat herausgefunden, dass Zellen in der Kälte deutlich weniger Sauerstoff verbrauchen und empfiehlt deshalb, alle unterkühlten Patienten bis zu einer annähernd normalen Körpertemperatur weiter zu reanimieren.

Hypo-/Hyperkaliämie

Kommt es beispielsweise durch eine falsche Medikamenteneinnahme zu einer Elektrolytverschiebung im Körper, kann es zu einer Hypo- oder Hyperkaliämie (Unter- oder Überkonzentration von Kalium) kommen.

Häufig erkennst du Elektrolytverschiebungen an charakteristischen EKG-Veränderungen, Lähmungen oder Kribbeln in den Extremitäten sind jedoch ebenfalls möglich.

Bei einer Kaliumentgleisung solltest du unbedingt unterscheiden, ob im Körper zu wenig oder zu viel Kalium vorliegt. Bei einer Hypokaliämie kann Kalium verabreicht werden, bei einer Hyperkaliämie.

Hypovolämie

Ein reduziertes Blutvolumen kann in einer Hypovolämie, also einem Volumenmangel, münden. Häufig entsteht eine solche Hypovolämie durch sehr starken Blutverlust, wie er zum Beispiel bei Verkehrsunfällen oder Stürzen aus der Höhe häufig ist.

Eine Hypovolämie erkennst du entweder an den äußeren Umständen (z.B. Verkehrsunfall) oder an einer sehr blassen Gesichtsfarbe und einem niedrigen Blutdruck des Patienten.

Volumengabe (Infusionslösung oder Blutkonserve) ist hier die Therapie der Wahl, zudem kann der Blutdruck medikamentös angehoben werden. In jeden Fall sollten Blutungen gestillt und verbunden werden, um einen weiteren Volumenverlust zu verhindern.

Hypoglykämie

Verringert sich der Blutzuckerwert eines Patienten unter ein kritisches Level, kommt es zu einer Hypoglykämie (= Unterzucker). Die Zellen benötigen Glucose für ihren Stoffwechsel und drohen bei einer zu geringen Glucose-Versorgung abzusterben.

Patienten mit einer starken Hypoglykämie sind meist bewusstlos oder erleiden einen Krampfanfall. Charakteristisch ist dabei, dass die Haut der Patienten meist feucht oder schwitzig ist.

Durch einen sicher gelegten venösen Zugang sollte bei einer Hypoglykämie Glucose i.v. verabreicht werden.

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Die Glucose ist durch ihre chemischen Eigenschaften recht aggressiv und interagiert bei der i.v.-Verabreichung stark mit dem umliegenden Gewebe. Bei der Hypoglykämie-Therapie ist es deshalb sehr wichtig, dass vor der Glucose-Verabreichung durch eine kleine NaCl-Spritze geprüft wird, ob der venöse Zugang sicher in einer Vene liegt.

Herzbeuteltamponade

Damit das Herz während seines Schlagvorgangs nicht durch Reibung an den umliegenden Strukturen Schaden nimmt, ist es von einem Herzbeutel (Perikard) umgeben. Unter normalen Umständen befindet sich zwischen dem Herz und dem Perikard nur eine ganz geringe Menge an Flüssigkeit. Kommt es nun zum Beispiel zu einer Einblutung in den Spalt zwischen Herz und Perikard, ist die Schlagaktivität des Herzens maßgeblich beeinträchtigt. Man spricht dann von einer Herzbeuteltamponade.

Auf eine Herzbeuteltamponade kannst du vor allem durch die Ursache des Herzkreislaustillstandes schließen. Liegt beispielsweise ein Trauma im Thorax- oder oberen Abdomenbereich vor, solltest du unbedingt an eine Herzbeuteltamponade denken.

Durch eine notfallmäßige Thorakotomie kann eine Herzbeuteltamponade schnell und zielgerichtet therapiert werden. Beachte jedoch, dass für die Durchführung der eben genannten Maßnahme viel Erfahrung und im besten Fall OP-Bedingungen nötig sind.

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Vielleicht hilft dir das nachfolgende Beispiel, den Pathomechanismus einer Herzbeuteltamponade besser zu verstehen.

Den anatomischen Aufbau von Herz und Perikard kannst du dir wie ein Kugellager vorstellen. Das Herz stellt die innere Komponente des Kugellagers dar, wohingegen das Perikard die äußere, umgebende Komponente darstellt. Im Normalfall gleiten beide Komponenten flüssig aneinander. Würden sich bei unserem Kugellager-Beispiel zu große Kugeln im Zwischenraum von innerer und äußerer Komponente befinden, wäre der Druck auf die innere Komponente (in unserem Beispiel das Herz) zu groß und ein flüssiges Gleiten wäre nicht mehr möglich.

Intoxikation

Durch die Einnahme verschiedenster Substanzen oder Medikamente kann es ebenfalls zu einem HKL-Stillstand kommen.

Du solltest in solchen Fällen immer die Umstände sowie die Anamnese berücksichtigen. Häufig kannst du durch gezieltes Fragen (beispielsweise nach den Lebensumständen des Patienten) Rückschlüsse auf eine mögliche Intoxikation ziehen.

Ziel ist es, im Falle einer Intoxikation fast immer, eine entsprechende Antidotgabe durchzuführen. Dafür muss herausgefunden werden, mit welcher Substanz oder mit welchem Medikament eine Intoxikation erfolgt ist.

Thrombembolie

Durch „Verstopfungen“ im Gefäßsystem kann ebenfalls ein Kreislaufstillstand verursacht werden. Insbesondere schwere Formen einer Lungenembolie oder eines Akuten Koronarsyndroms sind dabei gefährlich. Häufig lösen sich Thromben aus den tiefen Beinvenen und beginnen, sich durch das Gefäßsystem zu bewegen. Man spricht dann von einem Embolus.

Merke

Der Thrombus wird zum Embolus, wenn er auf Reise muss!

Zur Erkennung eines thrombembolischen Geschehens solltest du Risikofaktoren wie beispielsweise Rauchen, ungesunde Ernährung, Gerinnungsstörungen oder die Einnahme von Kontrazeptiva abfragen.

Erhärtet sich der Verdacht, dass der vorliegende Kreislaufstillstand durch ein thrombembolisches Geschehen verursacht wurde, sollte an eine Fibrinolyse (Medikamentöses Auflösen der „Verstopfung“) oder an eine Katheteruntersuchung gedacht werden.

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Da die medikamentöse Lyse häufig erst nach einiger Zeit Wirkung zeigt, ist es wichtig, dass nach Gabe eines Fibrinolyse-Medikamentes noch mindestens 30 Minuten weiter reanimiert wird.

Spannungspneumothorax

Durch einen ähnlichen Mechanismus wie bei einer Herzbeuteltamponade kann es an den Lungen zum gefährlichen Bild eines Spannungspneumothorax kommen, der ebenfalls für einen Stillstand des Herz-Kreislauf-Systems verantwortlich sein kann.

Kommt es beispielsweise durch ein traumatisches Ereignis zu einer Verletzung des Brustkorbes, kann Luft in den Spalt zwischen Brustwand und Lunge gelangen. Die Luft übt Druck auf die Lunge aus, zusätzlich wird bei jedem Atemzug Luft durch die Thoraxverletzung angesogen, sodass sich der Thorax mehr und mehr aufbläht. Letzten Endes kommt es zu einem Kollabieren der Lunge, wodurch die Sauerstoffversorgung maßgeblich beeinträchtigt und ein Kreislaufstillstand erklärbar wird.

Den Spannungspneumothorax erkennst du unter anderem an traumatischen Verletzungen des Thorax’, beachte jedoch, dass auch andere nicht-traumatische Ursachen für einen Spannungspneumothorax verantwortlich sein können.

Sobald du einen Spannungspneumothorax erkennst, ist schnelles Handeln erforderlich. Der Druck im Thorax sollte sofort durch eine Entlastungspunktion reduziert werden.

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Hast du bemerkt, dass die Pathomechanismen bei einer Herzbeuteltamponade und einem Spannungspneumothorax ganz ähnlich sind? Du kannst erneut zwei (eine innere und eine äußere) Komponenten definieren. Beim Spannungspneumothorax sind dies die Lunge (innere Komponente) und der Brustkorb (äußere Komponente) in deren Zwischenraum sich nur wenig Flüssigkeit oder Luft befinden sollte. Dringt nun Luft in den Lungen-Brustkorb-Zwischenraum ein, ist erneut das flüssige Gleiten und Interagieren beider Komponenten gestört.

Du hast nun alle relevanten reversiblen Ursachen eines Herzkreislaufstillstands kennengelernt und weißt, welche Maßnahmen du im Zweifelsfall ergreifen solltest. Nachfolgend wollen wir nun gemeinsam die häufigsten Symptome und grundlegende Maßnahmen bei einem Herzkreislauf-Stillstand betrachten.

Der Herzkreislauf-Stillstand

Symptome

Wie du bereits gelernt hast, stellst die häufigste Ursache eines HKL-Stillstands bei Erwachsenen eine kardiovaskuläre Ursache dar. Dabei geht ein HKL-Stillstand oft mit Kammerflimmern einher. Beim Kammerflimmern kontrahieren die Herzkammern komplett entkoppelt voneinander. Im Gegensatz zum Kammerflimmern steht die Asystolie, das absolute Erliegen der Herzaktivität und -kontraktion. Unterscheiden kannst du beide Formen des Stillstands im EKG-Bild. Nachfolgend haben wir dir exemplarisch beide Formen der Herzaktivität als EKG-Bild dargestellt.

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Vielleicht fragst du dich, wieso das Kammerflimmern ebenfalls für einen Stillstand des Kreislaufsystems verantwortlich sein kann, obwohl ja eine deutlich gesteigerte Aktivität der Herzkontraktion vorliegt. Die Antwort auf diese Frage ist recht simpel erklärt: Zwar liegt beim Kammerflimmern eine enorm gesteigerte und unkoordinierte Kotraktionsaktivität des Herzens vor, dabei wird aber fast kein Blut aus den Herzkammern in den Lungen- bzw. Körperkreislauf ausgeworfen, wodurch der Herzkreislauf effektiv zum Stillstand kommt.

An dieser Stelle wollen wir bereits kurz die Verwendung eines Defibrillators erwähnen. Wichtig ist, dass du weißt, dass der Einsatz eines Defibrillators lediglich beim Vorliegen eines Kammerflimmern Sinn ergibt. Dazu später jedoch mehr.

Merke

Eine Asystolie ist niemals defibrillierbar!

Symptomatisch erkennst du das Entstehen oder Vorliegen eines Herzkreislauf-Stillstands vor allem an den nachfolgenden Symptomen:

  • Pulslosigkeit
  • Atemstillstand (oder zu Beginn des Stillstands Schnappatmung)
  • Bewusstlosigkeit
  • Blasse, fahle oder zyanotische Haut
  • EKG-Veränderungen (Asystolie, Kammerflimmern)
  • Zu einem späteren Zeitpunkt des Stillstands: weite, lichtstarre Pupillen

Basic Life Support vs. Advanced Life Support

In der Therapie eines HKL-Stillstandes ist es wichtig, verschiedene Algorithmen und Vorgehensweisen voneinander zu treffen. Im Wesentlichen unterscheidet man dabei den Basic Life Support (BLS) vom Advanced Life Support (ALS). Letzteres ist vor allem durch eine Durchführung von geschultem Personal gekennzeichnet.

Zu den Maßnahmen des BLS zählen:

  • Thoraxkompressionen
  • Eine frühe Verwendung eines Defibrillators
  • Beatmung (meist Mund-zu-Mund- oder Munz-zu-Nase-Beatmung)

Zu den Maßnahmen des ALS zählen:

  • Alle Maßnahmen des BLS
  • Sicherung der Atemwege
  • Legen eines Zugangs (meist venös, aber auch intraossär möglich)
  • Beutel-Maske-/Intubierte-Beatmung
  • Gabe von Medikamenten
  • Postreanimationsmanagement

Merke

Die ALS-Maßnahmen schließen nahtlos an die BLS-Maßnahmen an und bauen auf diesen auf. Die BLS-Maßnahmen sind immer die Grundlage einer jeden Reanimation!

Ablauf und Algorithmen

Material und grundlegendes Vorgehen

Für die erfolgreiche Durchführung einer Reanimation benötigst du mindestens das folgende Material, sofern verfügbar:

  • Defibrillator/AED
  • Absaugpumpe
  • Notfallkoffer

Vor Beginn jeglicher Maßnahmen solltest du unbedingt deinen Eigenschutz beachten. Insbesondere bei der präklinischen Reanimation ist dieser Aspekt besonders wichtig. Prüfe vor Betreten des entsprechenden Bereichs unbedingt dein Umfeld und achte auf mögliche Gefahren!

Merke

Der Eigenschutz steht immer an erster Stelle!

Wenn du dir sicher bist, dass vom Patienten oder von dessen Umfeld für dich keine Gefahr ausgeht, kannst du mit den grundlegenden Reanimationsmaßnahmen beginnen, die wir dir nachfolgend systematisch aufbereitet haben.

Reanimationsalgorithmus 01

1. Auffinden einer bewusstlosen Person

  • Lautes, direktes Ansprechen und rütteln des Oberkörpers
  • z.B. „Hallo, hallo – können Sie mich hören?“

Sei hier nicht zu zaghaft, du musst unbedingt herausfinden ob der jeweilige Patient wirklich bewusstlos oder „nur“ bewusstseinsgetrübt ist

2. Schmerzreiz

  • Durch das Setzen eines Schmerzreizes kannst du prüfen, ob wirklich eine tiefe Bewusstlosigkeit vorliegt
  • Kneifen im Bereich der Schlüsselbeine zur Prüfung des Bewusstseinszustandes

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Das Setzen eines Schmerzreizes dient der Überprüfung der Tiefe einer Bewusstlosigkeit. Früher war diesbezüglich beispielsweise das Kneifen in die Nasenscheidewand oder das Reiben mit den Fingerknöcheln über das Brustbein üblich. Wir appellieren an dich, von diesen „groben“ Maßnahmen abzusehen und den Schmerzreiz, wie oben beschrieben im Bereich der Schlüsselbeine zu setzen.

Reanimationsalgorithmus 02

3. Hilferuf

  • Erkennst du eine Bewusstlosigkeit, solltest du einen Hilferuf über die europäische Notfallnummer 112 absetzen.

4. Atemwege überstrecken und Prüfen

  • Überstrecken des Kopfes (bei Erwachsenen, Vorgehen bei Säuglingen siehe Abschnitt „Säuglingsreanimation“)
  • Sehen-Hören-Fühlen
  • Die Atemaktivität wird durch…
    • … Hören am Mund des Patienten akustisch überprüft
    • … Blick auf den Brustkorb visuell überprüft
    • … Ablegen einer Hand auf den Bauch/Thorax gefühlt
  • Atemprüfung für maximal 10 Sekunden fehlende Atmung Beginn Thoraxkompressionen

5. Thoraxkompressionen

    • Erzeugen eines künstlichen Herz-Kreislaufs durch Herz-Druck-Massage
    • Thorax entkleidet
    • Beide Hände werden verschränkt auf dem unteren Drittel des Sternums positioniert
    • Oberkörper des Helfers sollte sich mittig über den Patiententhorax befinden
    • Arme des Helfers sind durchgestreckt, der Helfer kniet nahe am Patienten
    • Kompressionen ohne „Wippen“ + komplette Entlastung des Thorax
    • Kompressionen ca. 5-6 cm tief im Rhythmus von 100-120/min
    • Keine Kompressionen auf dem Oberbauch Gefahr des Erbrechens oder der Aspiration, zudem Gefahr von Schäden an Bauchorganen

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    Das Phänomen des „Wippens“ ist bei Thoraxkompressionen im Rahmen einer Reanimation ein häufiges fälschliches Bild. Dabei soll vermieden werden, dass die Kompressions- und die Dekompressionsphase der Herz-Druck-Massage ungleich lang ausgeübt werden. Zudem soll der Thorax bei der Dekompressionsphase komplett entlastet werden, zugleich verbleiben die Hände jedoch auf dem Sternum und stehen dauerhaft in Kontakt mit dem Patienten.

    Vor allem zu Beginn der Thoraxkompression kann es passieren, dass Rippenknorpel am Sternum durch den Kompressionsdruck (ab)brechen. Du solltest dir deshalb jedoch keine Sorgen machen, im Falle einer Reanimation ist es vor allem wichtig, dass eine kontinuierliche Herz-Druck-Massage aufrechterhalten wird. Die kleineren Frakturen an den Rippen sind deshalb erst einmal zu vernachlässigen.

    Funfact

    Wenn du Probleme hast, Thoraxkompressionen in einem regelmäßigen Rhythmus von 100-120/min durchzuführen können dir verschiedene, bekannte Lieder als Eselsbrücke helfen. Der Song „Stayin’ alive“ von den Bee Gees passt dabei nicht nur vom Rhythmus sondern auch inhaltlich zum Thema. Weitere Lieder wären „Atemlos“ von Helene Fischer oder “Hips Don’t Lie” – Shakira & Wyclef Jean.

    Reanimationsalgorithmus 03

    6. Beatmung – Allgemeines

    • Im Kompressions-Verhältnis 30:2 (ohne gesicherten Atemweg) nach AW-Sicherung kontinuierliche Kompressionen und Beatmung max. 10/Minute
    • Kopf überstreckt, zum Öffnen des Mundes können der Esmarch-Handgriff oder der Kreuzgriff behilflich sein
    • Mund-zu-Mund-/Mund-zu-Nase-Beatmung möglich, alternativ Beatmung via Ambu-Beutel
    • Mund-zu-Mund-Beatmung
      • Patient in Rückenlage, Kopf überstreckt
      • Helfer seitlich neben dem Kopf
      • Nase wird manuell zugehalten (Ausstrom der Luft wird verhindert)
      • Zwei kontinuierliche Atemzüge werden über den Mund verabreicht
    • Mund-zu-Nase-Beatmung
      • Findet Anwendung bei verlegtem Mundraum
      • Patient in Rückenlage, Kopf überstreckt
      • Helfer seitlich neben dem Kopf
      • Unterkiefer wird nach oben gestreckt, damit der Mund verschlossen wird (Ausstrom der Luft wird verhindert)
      • Zwei kontinuierliche Atemzüge werden über die Nase verabreicht
      • Visuelle Kontrolle nach der Beatmung, ob sich der Thorax durch die Beatmung hebt und senkt
    • Beatmung mit Ambu-Beatmungsbeutel
      • Goldstandard, findet Anwendung bei ALS oder falls Beatmungsbeutel verfügbar bei BLS
      • Patient in Rückenlage, Kopf überstreckt, Mund geöffnet
      • Beatmungsmaske wird mithilfe des C-Handgriffs auf Mund und Nase des Patienten fixiert.

    Merke

    Das Kompressions-Beatmungsverhältnis bei einer Reanimation ohne gesicherten Atemweg beträgt 30:2!

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    Der Esmarch-Handgriff kann dir das Öffnen des Mundes erleichtern. Dabei umgreifst du, in kniender Position am Kopf, mit beiden Händen den Unterkiefer des Patienten. Die Daumen kommen dabei seitlich des Kinns zum Liegen, während die restlichen Finger den Unterkiefer zum Hals hin umgreifen. Durch ein leichtes Abkippen der Handgelenke nach vorn, kannst du den Mund des Patienten öffnen und mit der Beatmung fortfahren.

    Beim Kreuzgriff werden Daumen und Zeigefinger/Ringfinger überkreuzt, wie in der Grafik oben dargestellt, zwischen den beiden Zahnreihen positioniert. Anschließend drücken beide Finger in entgegengesetzte Richtung, der Unterkiefer klappt herunter und der Mund öffnet sich.

    Reanimationsalgorithmus 04

    7. Beatmung – Intubation

    • Intubation = Maßnahme für das Freihalten der Atemwege bei Patienten ohne ausreichende Eigenatmung
      • Vorteile
        • Freihalten/Sichern der Atemwege des Patienten
        • Erleichterung der Beatmung
    • Pharyngealtuben (Pharynx, lat. = Rachen)
      • Dienen primär der Freihaltung der Atemwege und nicht der Beatmung
      • Unterteilung in
        • Oropharyngealtuben (Mund-Rachen-Tuben)
          • Prominentester Vertreter: Guedel-Tubus (Lage im Mund-Rachen-Raum)
          • Größenkontrolle des Guedel-Tubus Tubus sollte vom Mundwinkel bis zum Ohrläppchen des Patienten reichen
          • Öffnen des Mundes via Esmarch-/Kreuz-Griff
          • Einführen des Guedel-Tubus in den Mundraum, Öffnung des Tubus zeigt Richtung Gaumen
          • Anschließend 180°-Drehung des Tubus, Endstück schließt mit Mund-Lippen-Grenze bündig ab
            • Nasopharyngealtuben (Nasen-Rachen-Tuben)
              • Prominentester Vertreter: Wendl-Tubus (Lage im Nasen-Rachen-Raum)
              • Vorteil: Verwendung bei verlegten, blockierten Mundraum (z.B. durch ein Zurückklappen der Zunge)
              • Größenkontrolle des Wendl-Tubus (siehe Guedel-Tubus)
              • Einführen des Tubus unter Verwendung von Gleit-/Intubationsgel in ein Nasenloch
        • Larynxtuben (Larynx, lat. = Kehlkopf)
          • Überbrücken Mund- und Rachenraum, kommen kurz vor/am Kehlkopf zum Liegen
          • Besonderheit: Cuff-Ballon, fixiert den Tubus im aufgeblasenen Zustand an seiner Position
          • Intubation: Freimachen der Atemwege Einführen des Tubus (Tubusöffnung zeigt zur Zunge) Fixierung der Tubusposition durch Cuff-Ballon
        • Endotracheltuben (endo, lat. = innen/innerhalb; trachea, lat. = Luftröhre)
          • Überbrücken Mund- und Rachenraum, kommen in der Trachea zum Liegen
          • Vorteil: Sichern Beatmung vor Aspiration ab
          • Intubation: Größenkontrolle und Anpassen des Tubus an die anatomischen Verhältnisse Einführen des Laryngoskops Intubation entlang des Laryngoskops Fixierung der Tubusposition durch Cuff-Ballon

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        Allgemein existieren verschiedene Tubusgrößen, die du anhand der farblichen Markierungen voneinander unterscheiden kannst. Eine exemplarische Darstellung verschiedenere Tubusarten und -größen findest du in der Grafik unten.

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        Das eben erwähnte Vorgehen, das Tubusende beim Einführen eines Guedel-Tubus zuerst Richtung Gaumen zeigen zu lassen, ergibt durchaus Sinn. Die Krümmung des Tubus sorgt dafür, die Zunge durch die Krümmung des Tubus etwas in Richtung Mundboden zu verdrängen und erleichtert damit die Intubation.

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        Das Laryngoskop stellt ein Hilfsmittel bei der endotrachealen Intubation dar. Einerseits dient dieses als Führung für den Tubus in die Atemwege, andererseits dient das Laryngoskop der Weitung und Beleuchtung der Atemwege am Kehlkopf und am Eingang in die Trachea. Da jeder Patient anatomisch etwas anders aufgebaut ist, muss der Tubus vor der Intubation an die jeweiligen Verhältnisse angepasst werden, ehe er entlang des Laryngoskops in die Atemwege eingeführt werden kann.

        Da die endotracheale Form der Intubation den mit Abstand komplexesten Vorgang aller Intubationsmethoden darstellt, wurde ein immergleiches Intubationsschema entwickelt, welches den Ablauf der endotrachealen Intubation erleichtern und standardisieren soll und somit eine erhöhte Erfolgswahrscheinlichkeit erreichen soll.    

        Bei der Assistenz einer endotrachealen Intubation sollte folgende Maßnahmen-Reihenfolge eingehalten werden:

        1. Anreichen des Laryngoskops in die linke Hand + Tubus in die rechte Hand
        2. Bei Bedarf: Anreichen einer Magillzange (diese dient dem Entfernen von Fremdkörpern aus den Atemwegen)
        3. Intubation
        4. Herausziehen des Mandrins
        5. Blocken des Tubus-Cuffs
        6. Lageprüfung
        7. Anschließen der Beatmung
        8. Fixierung des Tubus

        Zusammenfassung und Defibrillation

        BLS bei der Kardiopulmonalen Reanimation

        Nachfolgend findest du die oben genannten Stichpunkte und Maßnahmen im Rahmen einer Reanimation nochmals kompakt als Fließdiagramm zusammengefasst.

        Einsatz eines Defibrillators

        Wie bereits erwähnt stellen vaskuläre Ereignisse die häufigste Ursache einer Reanimation bei Erwachsenen dar. Häufig kommt es dabei zum Kammerflimmern, das wir in dieser Lektion bereits erklärt haben. Im Falle eines Kammerflimmern solltest du unbedingt an den Einsatz eines (Automatischen Externen) Defibrillators, kurz AED, denken!

        funfact

        Wusstest du, dass neuwertige AED-Geräte über eine eingebaute Analysetechnik verfügen, die den Herzrhythmus des Patienten automatisch auswerten und weitere Therapieempfehlungen abgeben kann? Moderne Geräte sprechen sogar mit ihren Anwendern und geben Hinweise für die Reanimationsmaßnahmen.

        Defibrillator-Geräte finden sich heutzutage häufig auch in öffentlichen Einrichtungen oder beispielsweise an großen Plätzen und sind sehr einfach zu bedienen. Dabei arbeitet der Defibrillator mit Stromstößen, die durch den Körper des Patienten gesendet werden und den umkoordinierten elektrischen Rhythmus des Herzens zurücksetzen sollen.

        Nachdem du einen bewusstlosen Patienten angesprochen und einen Atemstillstand erkannt hast, solltest du dessen Oberkörper vollständig entkleiden. Anschließend kannst du die beiden Defibrillator-Pads, wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt, auf dem Oberkörper des Patienten aufkleben. Die Pads dienen dabei der Übertragung des Stromstoßes aus dem Defibrillator in den Patienten.

        Im Wesentlichen kannst du zwei Herzrhythmen im Rahmen einer Reanimation unterscheiden:

        1. Kammerflimmern/defibrillierbare Rhythmen

        Wie bereits beschrieben, beginnt das Herz beim Kammerflimmern unrhythmisch, sehr schnell und entkoppelt zu schlagen. Die Herzkammern flimmern und effektiv wird kein Blut in den Körper- und Lungenkreislauf ausgeworfen. Das Kammerflimmern kann nach einer gewissen Zeit automatisch in eine nicht-defibrillierbare Asystolie übergehen.

        Merke

        Ein Kammerflimmern ist defibrillierbar!

        2. Asystolie/pulslose elektrische Aktivitäten

        Die Asystolie beschreibt den völligen Stillstand der Herzaktivität und ist nicht defibrillierbar. Der Stromschock des Defibrillators kann bei der Asystolie keine unkontrollierte elektrische Erregung „durchbrechen“.

        Merke

        Eine Asystolie ist nie defibrillierbar!

        Bei der Verwendung eines AED-Geräts setzt du parallel die laufenden Reanimationsmaßnahmen fort. Nach einer gewissen Zeit meldet sich das Gerät mit seiner eingebauten Stimme und kündigt eine Analyse des Herzrhythmus’ an. In dieser Analyse-Zeit müssen die Thoraxkompressionen unterbrochen werden. Erkennt der AED einen defibrillierbaren Rhythmus wird ein Schock empfohlen und keiner der Umstehenden darf den Patienten berühren.

        Ist sichergestellt, dass der Stromschock an keinen der umstehenden Helfer durch Kontakt übergehen kann, kann der Schock durch den AED manuell abgegeben werden. Im Anschluss daran sollten alle Reanimationsmaßnahmen direkt weitergeführt werden. Nach einer gewissen Zeit, im Normalfall nach weiteren zwei Minuten, folgt eine erneute Analyse des Herzrhythmus’ durch den AED.

        Postreanimationsmanagement und erweitere Maßnahmen

        Erweiterte Reanimations-Maßnahmen

        Neben den Basismaßnahmen, die wir dir in den vorangegangenen Absätzen vorgestellt haben, gibt es einige erweiterte Maßnahmen, die im Rahmen einer Reanimation genutzt werden können.

        Im wesentlichen kannst du dir zwei wichtige erweiterte Maßnahmen merken:

        1. Venöser Zugang

        • Für die Gabe von iostonischer Vollelektrolytlösung oder für das Verabreichen von Medikamenten ist ein venöser Zugang nötig.

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        Das Legen eines venösen Zugangs kann sich durch den zusammengebrochenen Herz-Kreislauf bei Reanimations-Patienten als schwierig bis unmöglich gestalten. In solchen Fällen kann die Anlage eines intraossären Zugangs (Zugang zum Blutsystem über das Knochenmark) nötig werden.

        2. Medikamentengabe

        • Das Standardmedikament bei Reanimationen ist Adrenalin in der Dosierung 1mg. Adrenalin kann dabei alle 3-5 Minuten i.v. verabreicht werden.

        3. Reassessment

        • Nach einiger Zeit solltest du während die laufenden Reanimationsmaßnahmen auf ihre Korrektheit überprüfen. Zudem solltest du beobachten, ob der Tubus im Falle einer Intubation korrekt und funktional liegt.
        • Ebenfalls ist eine erneute Ursachensuche im Hinblick auf die 4 H’s und HITS sinnvoll

        Postreanimationsmanagement

        Verschiedene Maßnahmen und Vorgehen sind im Verlauf nach einer Reanimation wichtig. Sollte es zu einem sogenannten ROSC (Return of spontanes circulation), also dem Wiedereinsetzen eines spontanen Eigenkreislaufs des Patienten, kommen, solltest du folgende Aspekte beachten:

        1. Sicherstellen eines ROSC

        • Erkennbar im EKG oder anhand von Lebenszeichen des Patienten
        • Eine sogenannte Pulslose elektrische Aktivität (PEA) sollte anhand einer peripheren Pulskontrolle ausgeschlossen werden

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        Bei einer PEA liegt zwar ein „normaler“ Herzrhythmus vor, jedoch wird effektiv kein Blut in den Kreislauf ausgeworfen. Das EKG-Bild zeigt demnach eine regelmäßige elektrische Herzaktivität, jedoch ist peripher kein Puls tastbar, weshalb zum Ausschluss einer PEA eine periphere Pulskontrolle umso wichtiger wird.

        2. Sicheres Vorliegen eines ROSC

        • Zur Prävention eines Krampfanfalls im Nachgang an eine Reanimation kann medikamentös die Gabe von Benzodiazepinen in Erwägung gezogen werden.

        Auf den Punkt gebracht

        Die Wiederbelebung umfasst grundlegende Prinzipien und Maßnahmen für eine erfolgreiche Reanimation. Dabei werden die reversiblen Ursachen eines Herz-Kreislauf-Stillstands aufgeführt. Symptome eines Stillstands sind Pulslosigkeit, Atemstillstand, Bewusstlosigkeit und Hautveränderungen. Die Therapie beinhaltet den Basic Life Support (BLS) mit Thoraxkompressionen, frühem Einsatz eines Defibrillators und Beatmung. Advanced Life Support (ALS) umfasst weitere Maßnahmen wie Sicherung der Atemwege, Zugang legen, Medikamentengabe und Postreanimationsmanagement. Beim Einsatz eines AED-Geräts wird der Herzrhythmus analysiert und ein Schock empfohlen, falls defibrillierbar. Nach ROSC sollte eine periphere Pulskontrolle erfolgen und Benzodiazepine erwogen werden, um Krampfanfälle zu verhindern.

         

        Du solltest nun wissen, dass …

        1. die Prinzipien guter klinischer Teamarbeit, zielgerichtete Kommunikation, Teamarbeit und kontinuierliches Training wesentliche Grundlagen für eine erfolgreiche Reanimation sind.
        2. … der Herzkreislauf-Stillstand am häufigsten aufgrund einer kardiovaskulären Ursache auftritt und oft mit Kammerflimmern einhergeht, während bei der Asystolie keine Herzaktivität mehr vorhanden ist.
        3. … die grundlegenden Reanimationsmaßnahmen das Auffinden einer bewusstlosen Person, das Setzen eines Schmerzreizes zur Überprüfung der Bewusstlosigkeit, das Absetzen eines Hilferufs, das Überstrecken und Prüfen der Atemwege sowie Thoraxkompressionen und Beatmung umfassen.
        4. … ein Defibrillator (AED) bei Kammerflimmern eingesetzt werden sollte und moderne AED-Geräte den Herzrhythmus automatisch analysieren und Therapieempfehlungen geben können.
        5. erweiterte Maßnahmen während der Reanimation den venösen Zugang und die Medikamentengabe umfassen, Adrenalin das Standardmedikament bei Reanimationen ist und das Reassessment während der Reanimation die Überprüfung der Maßnahmen und die Kontrolle der Intubation beinhaltet.